Diesen Sonntag: der Frühling

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Am Sonntag

Update: Ich hatte in diesem Text ein Foto vom neuen Sessel in unserem Flur versprochen. Wir mussten noch auf den Teppich dazu warten, aber jetzt ist er da. Und hier kommt das Bild:

Elise hat ihr OK gegeben. Wir finden den Flur auch schön.

 

Was machst du denn eigentlich am Wochenende? Zum Beispiel an einem sonnigen Früh-Frühlingssonntag? Bist du heute draußen gewesen und hast das schöne Wetter genossen? Ja, es war wirklich wunderbar, aber ich war drin.

Beim Wechsel der Jahreszeiten habe ich immer solch große Lust zu schreiben und meine Gedanken in Worte zu fassen. Dieses Neue macht mich jedes Mal so froh. Man könnte sagen, ich bin inspiriert. Naja, und am Ende des Winters geht es doch uns allen so, oder?

Frühling lässt sein blaues Band…

Ich liebe meinen kleinen Schreibtisch am Fenster. Er ist fast so wie der, den mir vor 43 Jahren mein lieber Papa selbst gebaut hat, nur etwas breiter. Kleine Heimat.

Eigentlich arbeite ich gerade an einem Text über Feminismus. Ich wollte ihn heute fertig schreiben und dann online stellen. Aber jetzt sitze ich hier und warte mal ab, was mir so einfällt. Für den Feminismusartikel muss ich eh noch ein bisschen recherchieren, das hätte ich heute bestimmt sowieso nicht geschafft.

Dann mal los: Ich hatte eine tolle Woche. Die war sogar aufregend. Ich habe einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Bei einem Arbeitgeber, den ich super finde, für einen Job, den ich liebe. Welch ein Glück!  (Mein geliebtes Blog bleibt davon selbstverständlich unberührt)

Das Wunderbare daran ist, dass ich den Job gekriegt habe, nicht OBWOHL ich über, ähm, 50 bin, sondern WEIL das so ist. Erfahrung ist gefragt. Ist das nicht klasse?

Ich gebe zu, mit 30 ist es allerdings einfacher, sich an so eine komplett neue Situation zu gewöhnen. Aber ich kriege das schon hin und:

Für einen klugen Chef arbeite ich wirklich gerne.

Außerdem habe ich gestern einen Sessel gekauft. Spontan. Im Vorbeigehen. Und das kam so:

Letzte Woche sah ich das kleine Sesselchen bei uns im Veedel im Schaufenster einer kleinen Boutique. Da gibt es auch kleine Möbel und so Dinge eben. Ich war sofort verliebt und machte ein Foto, um es dem Gatten zu zeigen.

Wir machen nämlich gerade unseren großen Flur schöner und dazu gehört ein kleines Sesselchen. Da kann man Jacken drauf stapeln. Oder ich kann mich mal hinsetzen, nachdem ich die Treppe zur Wohnung hoch geklettert bin. Das muss alles bedacht werden.

Also haben wir uns das Foto angesehen, ja, der ist wirklich schön, danach haben wir beide das kleine Schätzchen sofort wieder vergessen – das Alter!

Als ich gestern allerdings zum Einkaufen unterwegs war, fiel er mir wieder ein. Ich erreichte das Lädchen – und alles war abgehängt! „Mist, Gelegenheit verpasst!“

Zum Glück wurde nur renoviert und als ich gerade die Telefonnummer knipsen wollte, öffnete die Chefin die Tür, um Müll rauszubringen. Wir kamen ins Gespräch, sie lupfte die Abdeckfolie und da stand das süße Ding und wartete auf mich.

Und er war wegen der Renovierung sogar noch 70 Euro billiger! Hat also letztendlich 250 gekostet. Nach der Milchmädchenlogik, für die ich in meinem Freundeskreis bekannt bin, habe ich 70 Euro gespart – was kaufe ich mir jetzt dafür? 😊

Morgen voraussichtlich wird er geliefert und ich könnte platzen für Freude. Sobald ich ihn habe, liefere ich ein Bild nach.

Materielles KANN also wirklich glücklich machen.

Aber das geht nur, weil solche Käufe ja auch ein Symbol sind: Für meinen neuen Status als Arbeitnehmerin, die sich auch mal was leisten kann. Der Sessel ist ein Symbol für meine neu erwachte Lebensfreude nach schwierigen Jahren – und natürlich für meinen guten Geschmack in Einrichtungsdingen.

Jetzt sitze ich also in meinem kleinen Arbeitszimmer am Fenster, genieße das Sonnenlicht, dass den Schmutz auf der Fensterscheibe sanft bescheint, ich höre die Vögel zwitschern – und werde kitschig. Nur ein bisschen und nach einer solch besonderen Woche darf das auch mal sein.

Das Wort Blog kommt ja von Weblog, Netztagebuch, und dieser Text ist auch ein bisschen wie ein Tagebucheintrag. Ich teile ihn gerne mit dir, denn das ist es, was ich liebe. Ich freu mich sehr, wenn du mitliest und dir deine eigenen Gedanken machst.

Den Text zum Feminismus liefere ich dann bald nach. Dann gibt es auch wieder knallharte Recherche. Echt.

Was fällt dir denn zu dem Thema Feminismus ein?

Ich weiß ja nicht, wie alt du bist, wie du aufgewachsen bist oder ob dich das Thema überhaupt interessiert. Wo du wohnst, spielt vielleicht auch eine Rolle, ob in der Stadt oder eher ländlich.

Ich würde wirklich sehr gerne wissen, was deine Meinung dazu ist oder was dir dazu einfällt. Das könnte dann in den Artikel einfließen – Inspirier mich!

Kannst mir auch gerne was zum Sesselchen sagen, aber da gibt es ja wohl keine zwei Meinungen, oder?

Bis bald und noch einen schönen Sonntag!

Und hier noch ein Text zur 5-Elemente-Ernährung im Frühling: https://www.hunvision.de/immunsystem-staerken-im-holzelement/

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8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Werner Rüdiger
    21. Februar 2021 18:05

    Werner, Mann, 69 Jahre. ich hatte eigentlich noch nie ein negatives Gefühl bei „Feminismus“, weil ich mich eigentlich schon immer bemüht habe, dem klassischen Bild des „Pascha“ zu entkommen. Aber nicht wegen Vorwürfen, sondern aus Gerechtigkeitsempfinden. Wie bei so vielen, vom Zeitgeist mitbestimmten Begriffen, wird , wie ich finde, Feminismus auch zu oft zu weitgefasst benutzt und leider dabei vergessen, das es auch „interne“ Mechanismen gibt, die gegen den Geist des Feminismus gehen. Da haben wir 70 Jahre Bundesrepublik und es ist nicht gelungen und es wird nicht genug artikuliert, endlich eine geschlechtergerechte Bezahlung zu garantieren. In den Bereichen , wo auch Männer mitwirken oder dominieren , trifft das so extrem nicht zu. Redakteursgehälter sind nicht nach Geschlecht geordnet, sehr wohl aber ganze Berufsgruppen. Und die sind immer noch am unteren Ende der „Fresskette“. Immer noch gibt es „Leichtlohngruppen“ in der Industrie , in der Frauen „beschissen“ werden, und nicht ohne Grund leiden Berufsgruppen wie Erzieher, Pflegepersonal, Einzelhandel usw. , unter chronischer Unterbezahlung, alles Tätigkeiten , in denen Frauen die größte Zahl stellen.
    Da gibt es keine Quoten und die helfen da auch nicht. Ich würde mir wünschen , das mal ALLE , auch Frauen die besser bezahlt werden, und auch Männer, die noch an Geschlechtergerechtigkeit glauben, endlich nachhaltig und lautstark „auf die Kacke“ hauen. Nicht adäquate Bezahlung zieht ganz erhebliche Folgen für die nachfolgende Generation von Frauen nach sich: sie partizipieren auch erheblich schlechter an den Bildungschancen, wenn es mal nicht so klappt, ist für die Tochter der „Lidlmutter“ keine Kohle da, um zum Beispiel Nachhilfe zu finanzieren und genug Lernmittel wie Computer anzuschaffen. Während dessen bekommen die Kinder von Wohlhabenden (das sind wieder mehr Männer) so lange die Nachhilfe „hintenrein“, bis das Abi trotzdem geklappt hat. So manifestiert sich das Problem bis in die nächste Generation. Quoten helfen nur den Frauen, die von diesem existentiellen Grundproblem nicht betroffen sind. Ich möchte das einfach mal zu denken geben, weil zunehmend der Glaube verbreitet wird , als können Quoten das Problem lösen. Nicht bei diesen sozielen Schichten. Da muß erheblich mehr kommen. Sag ich so als Kerl zum Nachdenken. Jetzt aber bitte keine Debatten für oder gegen Quoten, darum gehts doch gar nicht, es geht definitiv um diese zunehmend völlig verarmten sozialen Schichten, die viel zu wenig Platz in der öffentlichen Diskussion finden (……….Jo, Jo, da müssen wir auch mal was tun……., das wars?) So : DER SESSEL. Tolles Schnäppchen, auch zu dem Preis. Ich kann mir gut vorstellen, wie der den Flur aufwerten wird. Individualität in der Wohnraumgestaltung ist so wichtig, weil wir sonst alle das Gefühl bekommen. einfach nur „Seriennummern“ zu sein. Ikea überall, aber wo ist die persönlche Note, wenn die ganze Wohnung aussieht wie ein Möbelhauskatalog? Das kann man nur ändern mit solchen schönen alten Möbelstücken. Kann man nicht planen, kann man nur finden! Glückwunsch!

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    • Werner, endlich ein Mann, der sich traut! Dafür erstmal vielen Dank! Ich finde es toll, was für Gedanken du zum Feminismus hast! Das inspiriert mich in der Tat 🙂

      Du hast natürlich recht, wenn du dich über die schlecht bezahlten Frauen, insbesondere in den „sozialen“ Berufen ärgerst. In der aktuellen ZEIT steht ein Artikel, in dem es u.a. darum geht, wie vielleicht Corona uns erkennen lässt, dass gerade diese Berufe sehr viel besser bezahlt werden müssen. https://www.zeit.de/2021/08/oekonomie-corona-krise-pandemie-umdenken-kapitalismus-sozialstaat-markt

      Und was die Quote betrifft, das seh ich ein bisschen positiver als du. Ich glaube, dass sie wirklich was ändern kann, und wenn es nur in Unternehmen ist, die von mehr weiblicher Führung profitieren. Und das wiederum setzt sich nach „unten“ fort. Frauen in Führung werden selbstverständlicher – und begehrter.

      Und zum Sessel: Du hast mich verstanden, das freut mich! Herzliche Grüße und vielleicht bis zum nächsten Kommentar!

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  • Ein sehr schöner Sessel 👍passt bestimmt sehr gut in Euern Flur 😉

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  • …der Sessel ist einTraum, echt!!! Passt wahrscheinlich auch super zu den neu erworbenen Bildern…? 😊 Das fühlt sich irgendwie auch ein bisschen nach Frühling an, was da gerade alles so bei dir passiert!? SCHÖN!!!❤️

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  • Werner RÜDIGER
    25. Februar 2021 22:59

    Ich muß doch noch mal auf meinen Kommentar zurückkommen, aus aktuellem Anlaß. Die halben Tagesthemen waren voll mit Quote. Stimmt ja alles, Gefallen hat mir auch der Kommentar von Anja Reschke. Aber esfehlte wieder was total, nicht ein Wort: ……“Und die sind immer noch am unteren Ende der „Fresskette“. Immer noch gibt es „Leichtlohngruppen“ in der Industrie , in der Frauen „beschissen“ werden, und nicht ohne Grund leiden Berufsgruppen wie Erzieher, Pflegepersonal, Einzelhandel usw. , unter chronischer Unterbezahlung, alles Tätigkeiten , in denen Frauen die größte Zahl stellen.“…….. nicht EIN WORT! Ich bin enttäuscht!

    Antworten
    • Ja, Werner, du hast völlig recht. Allerdings sind es einfach zwei Themen innerhalb eines Themenkomplexes. Nur weil die Frauenquote – aus meiner Sicht – richtig ist, heißt es noch lange nicht, dass diese sogenannten Leichtlohngruppen gerechter bezahlt werden! Ich hege jedoch die zarte Hoffnung, dass sich das eine auf das andere auswirkt. Vielleicht bin ich da zu idealistisch oder auch zu naiv. Natürlich reicht diese Hoffnung nicht, da fehlt es auf jeden Fall an Engagement, Aufmerksamkeit und politischen Entscheidungen. Wir bleiben dran 🙂

      Antworten

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