Was vermisst du am meisten? Essen gehen? Freunde sehen oder Konzerte? Liebe Menschen besuchen, shoppen gehen – die Liste ist endlos und jede kennt sie inzwischen.
Ist einfach ne harte Zeit ohne diese Freuden des Lebens, was? Wir können nicht spontan ins Museum oder ins Kino oder in den Zoo. Oder Verreisen. Geht auch nicht. Wir wollten eigentlich mit unseren lieben Freunden wieder nach Wien fahren…
Und mir fehlen die Bilder.
Also mache ich meine Ausstellung mit meiner Frauenkunst selber. Geht ja auch digital. Ich weiß, es ist einfach nicht dasselbe, aber vielleicht gefällt sie dir trotzdem, was mich sehr freuen würde.
Ich lade dich ein!
Gisellas ganz persönliche Lieblingsbilder, die sie entweder selbst fotografiert hat oder die bei ihr zu Hause hängen
Bild 1: Die Bassena oder: das erste Mal in Wien.
In Wien gibt es in den alten Wohnhäusern solche Waschbecken. Dort holten sich die Mieter früher Wasser und es gab sicher auch Gespräche und kurze Treffen.
Ich war begeistert, als wir dort Freunde besuchten und in diesem wunderschönen alten Haus voller Wien-Atmosphäre dieses Becken sah. Wirklich eines meiner Lieblingsbilder.
Bild 2: Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Die Kolumba hat eine bemerkenswerte Architektur. Warme, glatter Beton, der Platz und Raum lässt für die Kunst, die er einrahmt. Die Exponate werden für jede Ausstellung komplett gewechselt. Zum Jubiläum vor einigen Jahren konnte man das ganz leere Museum besuchen, die Architektur besser erkennen und durch diese kahlen nackten Ebenen gehen. Es war wunderbar.
Bilder 3 und 4: Ohne Titel
Diese beiden Gemälde im Format 80×80 hängen in meinem Arbeitszimmer. Sie passen gut über ein kleines Sofa, auf dem der Hund bei Zoom-Konferenzen gerne schläft. Die Künstlerin ist eine tolle Frau aus Bielefeld, die ich schon ganz lange kenne: Sabine Maßiny-Maas. Sie postet ihre Bilder regelmäßig auf Instagram. Als ich die beiden sah, hat es bei mir irgendwie geklingelt und ich habe Sabine eine Nachricht geschrieben und die Gemälde direkt gekauft. Ich freue mich jetzt immer, wenn ich in mein Zimmer komme, über diese schönen Bilder. Danke Sabine!
Bild 5: Ein verwischtes Blau
Ich sitze mit dem Liebsten im Auto. Wir fahren am Abend auf der Autobahn nach Hause und es dämmert. Ich spiele mit dem iPhone.
Bild 6: Scheune in schwarzweiß
Ich mag sehr Strukturen und Linien. Ich mag Klarheit und Einfachheit. Mitten in einer nicht so tristen Gegend ist auch immer etwas Schönes oder Besonderes zu sehen.
Bild 7: Der Fisch ignoriert mich
Ein alter Bunker aus dem zweiten Weltkrieg wird zu einem Aqua-Zoo – einfach wunderbar. Ich kann es nicht anders erklären, aber diese „Umwidmung“ hat mir gefallen und mich inspiritiert. Natürlich gab es auch wesentlich spektakulärere Tiere wie riesige Spinnen, einen Hai oder Skorpione, die im Dunkeln leuchten. Aber dieser Fisch war einfach der coolste.
Bild 8: Der Trost
Dieses letzte Bild in meiner kleinen Ausstellung ist eigentlich das Wichtigste. Als ich es machte, habe ich erfahren, wie tröstlich Kunst sein kann – oder zumindest die Beschäftigung mit einem Bild. Ich kam nach Hause, nachdem ich meine Mutter für eine längere Zeit besucht hatte. Sie war sehr krank und wir wussten nicht, wie es mit ihr weitergeht. Ich war emotional zutiefst erschöpft und traurig. Ich saß an der Haltestelle Breslauer Platz und wartete auf die Straßenbahn nach Hause. Dieses Bild zu machen und es anzusehen mit seiner harten Struktur, dem Beton und seinen Kontrasten hat mir damals unglaublich gut getan.
Ich bedanke mich für deine Aufmerksamkeit.
Wenn du noch mehr Fotos sehen willst, schau gerne hier vorbei. www.einzelheiten.info
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Deine Fotos gefallen mir sehr und es tut gut, sie an einem Sonntag Nachmittag in Ruhe anzusehen.
Das freut mich sehr, liebe Susanne! <3
tolle Idee, mit den Bildern. Sonja macht immer wieder tolle Bilder, aber sie traut sich nicht damit nach draussen. Also sind sie überall in der Wohnung: Teilweise sogar gerahmt an der Wand, als kleine Objekte in Vitrinen, in Schubladen, in und auf Schränken, die in Ungnade Gefallenen sind „Gefallene“ in Papierkörben, manchmal im Zorn zerknüllt, aber eins sind sie nie: draussen. Sie sind, wie der Bruder von Monk noch nie draussen gewesen, weil Sonja sich nicht traut. Vielleicht kann ich sie endlich überreden, aber wie kommen sie zu Dir?
Monk hat einen Bruder? Wieder was gelernt. Also: Könnt ihr die Bilder scannen? Wenn ja, kann Sonja mich gerne mal anrufen, dann machen wir eine Gastausstellung 🙂 Sie müsste aber schon auch einen Text dazu schreiben – aber das kriegen wir zusammen auf jeden Fall hin!